Der 15. Deutsch-Polnische Journalistenpreis wurde heute in den Kategorien Print, Hörfunk und Fernsehen während einer Gala im Schweriner Filmtheater Capitol verliehen. Ausgezeichnet wurden drei mutige und originelle Arbeiten, zwei aus Deutschland und eine aus Polen, die auch vor kontroversen Themen nicht zurückschreckten.

Anlässlich dieser Preisverleihung lobte Ministerpräsident Erwin Sellering den Beitrag der Medien zur guten Entwicklung des deutsch-polnischen Verhältnisses: „Das Verhältnis zwischen Polen und dem wiedervereinten Deutschland hat sich seither so gut entwickelt, dass angesichts der historischen Belastungen selbst Optimisten überrascht wurden. Dazu haben die Medien in Polen und in Deutschland einen wichtigen Beitrag geleistet.“

Der Deutsch-Polnische Journalistenpreis fördert das Wissen übereinander, sensibilisiert für die Probleme der Nachbarn, überwindet Trennendes und stiftet Gemeinsamkeit. „Projekte wie der Journalistenpreis beleben und bereichern die guten nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen”, so Sellering.

Die Preisträger sind:

Kategorie Presse:

„Der neue Schlesier“ („Nowy Ślązak“)

FAZ, Autor: Konrad Schuller

„Der Autor skizziert die verwickelte Geschichte Oberschlesiens im 20. Jahrhundert. Er stellt die komplizierten Familiengeschichten der Oberschlesier und die Herausbildung eines neuen Regionalbewusstseins dar, das polnische wie deutsche Traditionalisten, die daran gewöhnt sind, vorwiegend in den Kategorien einer deutsch-polnischen nationalen Konfrontation zu denken, gleichermaßen ärgert“, begründet das Jury-Mitglied Adam Krzemiński in seiner Laudatio die Auszeichnung an den FAZ-Korrespondenten.

Kategorie Hörfunk:

„Tutaj, here, hier“,

Radio Koszalin, Autorin: Jolanta Rudnik

„Im modernen Europa halten wir immer häufiger Ausschau nach unseren eigenen Wurzeln. Jolanta Rudnik greift in  ihrem Radiofeature über eine Fotoausstellung zu der Region  Pommern das Thema einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen Menschen auf, deren Bindeglied derselbe Ort ist.”  Unterstrich die Fachjurorin Dorota Zyń die Wahl der diesjährigen Preisträgerin in der Kategorie Hörfunk.

Kategorie Fernsehen:

Löcknitz: „Zuwanderungsparadies und NPD-Hochburg“ („Löcknitz: Raj dla przybyszów i ostoja dla NPD”),

ARD-mdr-Magazin FAKT, Autor: Markus Frenzel

Löcknitz, eine Musterstadt der Integration? Jeder zehnte Einwohner ist ein Pole, aber 20 Prozent wählen NPD. Warum? Beschrieben wird das Spannungsfeld zwischen örtlicher Nähe und zwischenmenschlicher Ferne. Was ist die Wahrheit? Sie ist komplex, das lässt sich dank des TV-Betrages von Markus Frenzel ausmachen. „Der Beitrag lebt und überzeugt durch seine originelle Aufmachung und Idee“, so Fachjurorin Bogna Koreng.

Für den Wettbewerb wurden 154 Beiträge aus  Deutschland und Polen eingereicht. Von den 98 deutschen Beiträgen fallen 44 in die Kategorie Print, 23 in die Kategorie Hörfunk und 31 in die Kategorie Fernsehen.

Die 6. Deutsch-Polnischen Medientage finden 2013 in der niederschlesischen Metropole Breslau (Wrocław) statt.


Beschreibungen der Siegerbeiträge:


Kategorie Print
Konrad Schuller (FAZ)
Der neue Schlesier (Nowy Ślązak)

Kategorie Hörfunk:
Jolanta Rudnik (Radio Koszalin)
Tutaj, here, hier

Kategorie Fernsehen:
Markus Frenzel (ARD-mdr-Magazin FAKT)
Löcknitz: Zuwanderungsparadies und NPD-Hochburg (Löcknitz: Raj dla przybyszów i ostoja NPD)


Gewinner- und nominierte Beiträge finden Sie hier.