Die Grenzregionen Deutschlands und Polens tragen mit ihrer Brückenfunktion in besonderer Weise Verantwortung, die deutsch-polnischen Beziehungen zu pflegen und zu vertiefen.

Ende Oktober 1996 hatten sich die Woiwodschaftssprecher von Gorzów (Landsberg), Szczecin (Stettin), Jelenia Góra (Hirschberg) und Zielona Góra (Grünberg) mit den Regierungssprechern von Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen in Dresden auf das Konzept geeinigt. Am Rande des Treffens des polnischen Außenministers Dariusz Rosati mit den Woiwoden der Grenzregionen und den Ministerpräsidenten der an Polen grenzenden Bundesländer wurde es am 4. Dezember in Żagan bei Zielona Góra (Grünberg) unterzeichnet.

Prämiert werden seither jährlich die besten Beiträge aus Fernsehen, Hörfunk und Presse. Sie beschreiben in besonders eindrucksvoller Weise den Weg des Zusammenwachsens und Zusammenlebens von Deutschen und Polen.

Die erste Preisverleihung übernahm Sachsen. Die Regionen wechseln sich jährlich in der Rolle des Gastgebers ab. Es wurden jeweils ein polnischer und ein deutscher Beitrag in den Kategorien Presse, Hörfunk und Fernsehen mit dem mit 1.250 DM dotierten Preis ausgezeichnet. Dieses Schema, je Land und Kategorie ein Preis, wurde aber geändert. 2002 beschloss die Jury, in jeder Kategorie nur einen Preisträger zu ermitteln: Die Preise sollen unabhängig von der Nationalität vergeben werden. Jeder Preis war mit 2.500 DM dotiert.

10 Jahre nach der unterzeichneten Vereinbarung zwischen den Austrägern des Deutsch-Polnischen Journalistenpreises kam es 2006 zu ersten Gesprächen mit zwei Stiftungen, die auf dem Gebiet der deutsch-polnischen Verständigung schon Vieles bewegt haben. Die Robert Bosch Stiftung und die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit unterstützen 2008 zum ersten Mal den Deutsch-Polnischen Journalistenpreis als Bestandteil der ersten Deutsch-Polnischen Medientage. Dank der Teilnahme beider Stiftungen konnten die Preisgelder höher gesetzt werden. Seit 2008 ist der Preis mit 5.000 Euro in jeder Kategorie dotiert.

Seit 20. Dezember 2013 trägt der Preis den Namen "Deutsch-Polnischer Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreis". Das beschlossen in Absprache mit der Familie Tadeusz Mazowieckis die Stifter des Preises in Anerkennung der journalistischen Tätigkeit des Bürgerrechtlers und ersten demokratisch gewählten Premiers Polens nach der Wende.

Seit dem Jahr 2014 wird der Sonderpreis „Journalismus in der Grenzregion“ vergeben. Im Jahr 2014 erhielten ihn Anne Holzschuh, André Kartschall, Olaf Sundermeyer und Sabine Tzitschke für den rbb-Fernsehbeitrag „Hart an der Grenze“. Im Jahr 2014 wurde der Preis vom Land Brandenburg gestiftet. Im Jahr 2015 erhielten Joanna und Krzysztof Skonieczny den Preis für den Beitrag „Mała Polka ze Staffelde“, ausgestrahlt im Polskie Radio Szczecin. Der Preis wurde von der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und die Woiwodschaft Westpommern fundiert. Im Jahr 2016 wird der Preis vom Freitstaat Sachsen für einen Beitrag gestiftet, der  beispielgebend das Zusammenwachsen und die Veränderungen im Alltag in der Grenzregion dokumentiert und maximal 30 Minuten dauert (Hörfunk- und Fernsehbeiträge) oder maximal 10.000 Anschläge inklusive Leerzeichen (Printbeiträge) beinhaltet. Bewerbungsberechtigt für diesen Preis sind nur Journalistinnen und Journalisten oder Redaktionen, die in den sechs Partnerregionen beheimatet sind. Es können Beiträge aus Hörfunk, Fernsehen und Print eingereicht werden.