Nach sechsjähriger Tätigkeit hat Dietrich Schröder, der vom Land Brandenburg nominierte deutsche Fachjuror für den Bereich Print in der Jury für den Wettbewerb um den Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreis, offiziell mitgeteilt, dass er sein Amt ab der Auflage 2020/2021 zur Verfügung stellt. Er begründete dies im Wesentlichen mit der Notwendigkeit, auch in der Jury neue Sichten zu ermöglichen und Routine vorzubeugen. In Potsdam wurde die Entscheidung von Dietrich Schröder mit Bedauern und Respekt, aber auch mit Verständnis zur Kenntnis genommen. Vertreter des Landes Brandenburg und der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit haben sich bei Dietrich Schröder für seine langjährige Tätigkeit bedankt.
Dietrich Schröder ist ein großer Freund Polens, ein Verfechter des polnisch-deutschen Dialogs, der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. Die Kollegen der Jury werden in ihrer Arbeit Dietrich Schröders kompromisslose Haltung, seine Kompetenz und außergewöhnlichen Sinn für Humor vermissen. Zugleich setzen die Organisatoren darauf, dass er auch nach seinem Ausscheiden aus der Jury dem Wettbewerb und den Deutsch-Polnischen Medientagen verbunden bleibt.
Dietrich Schröder wurde am 21. Februar 1961 in Waltershausen in Thüringen geboren. In den Jahren 1982-1986 studierte er Journalismus in Leipzig und in Moskau. Danach begann seine Arbeit als Redakteur zunächst für Neuer Tag, dann ab 1990 für die Märkische Oderzeitung in Frankfurt (Oder). Seit 1992 ist er bei dieser Zeitung Redakteur für die deutsch-polnische Nachbarschaft. Er war Mitinitiator des deutsch-polnischen Journalistenklubs „Unter Stereotypen/Pod Stereotypami“. 1995 wurde er für seine Reportage über den Abzug der sowjetischen Truppen aus Brandenburg mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet. Im gleichen Jahr bekam er gemeinsam mit der Journalistin Beata Bielecka aus Słubice für die Berichterstattung über Polizeiwillkür im deutsch-polnischen Grenzgebiet den Wächterpreis der deutschen Tagespresse. Schröder erhielt außerdem im Jahr 2014 während der Preisgala der Deutsch-Polnischen Medientage in Potsdam den „Ehrenpreis des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg“ für kontinuierliche und fundierte Berichterstattung über die Beziehungen zwischen Brandenburg und Polen.
Das Land Brandenburg nominiert Uwe Rada, Redakteur der taz und Autor mehrerer Bücher auch zum Thema Deutschland/Polen, als neuen Fachjuror Print in der Jury.
Uwe Rada hat sich mit dem Thema Polen und „polnisches Berlin“ neben seiner Arbeit als Zeitungsredakteur bei der taz erstmals 2001 mit dem Buch „Berliner Barbaren. Wie der Osten in den Westen kommt“ auseinandergesetzt. Es folgten dann 2004 mit „Zwischenland“ ein Buch über das deutsch-polnische Grenzgebiet und 2005 seine Monografie über die Oder als europäischer Strom. Zuletzt hat er die Bände „Berlin und Breslau. Eine Beziehungsgeschichte“ (mit Mateusz Hartwich) und „Die vergessene Grenze“ (mit Dagmara Jajeśniak-Quast) herausgegeben. Seit Jahren pflegt er enge Kontakte zur Europa-Universität Viadrina und zur Doppelstadt Frankfurt an der Oder und Słubice wie auch zu Stettin und Breslau.
Als Jurymitglied hat er in Brandenburg 2007 und 2008 die Themen von Kulturland Brandenburg begleitet und dreimal die Redaktion für das Jahrbuch betreut. Mit seinen Polenthemen ist er als Autor im „Brandenbuch“ vertreten, das von der Staatskanzlei Brandenburg begleitet wurde. Für die Bundeszentrale für politische Bildung kuratierte er das Online-Dossier „Geschichte im Fluss“. Als Moderator ist er neben seiner Arbeit in Berlin und Brandenburg auch in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern tätig.
Uwe Rada lebt in Berlin und seit 2018 auch in Brandenburg im Schlaubetal.