Jerzy Baczyński ist Chefredakteur der Wochenzeitschrift Polityka und Vorsitzender der Arbeitsgenossenschaft Polityka Spółdzielnia Pracy. Er wurde 1950 geboren und studierte am Institut für Politische Wissenschaft an der Universität Warschau. Von 1973 bis 1981 arbeitete er in der Abteilung Wirtschaft der Warschauer Tageszeitung Życie Warszawy (Warschauer Leben). 1980 wurde er stellvertretender Leiter der Beilage Życie i Nowoczesność (Leben und Fortschrittlichkeit). Während des Kriegsrechts wurde er von der Redaktion entlassen. 1975 studierte er in den USA mit einem Stipendium der Indiana University School of Journalism. Die Jahre 1981 und 1982 verbrachte er in Frankreich als Stipendiat der Stiftung Journalistes en Europe und später der Foundation de France. Nachdem er nach Polen zurückgekehrt war, wurde er Redakteur der Abteilung Wirtschaftspublizistik bei der Polityka und 1990 auf den Posten des stellvertretenden Chefredakteurs befördert. 1994 wurde Baczyński Chefredakteur des Nachrichtenmagazins.
Unter seiner Leitung änderte sich die Verlagsformel der Polityka, das Magazin erschien in Farbe. In aktuellen Umfragen nimmt es den ersten Platz innerhalb der meinungsbildenden Wochenzeitschriften bezüglich der Verkaufszahlen ein. In den Neunzigerjahren war Baczyński auch Mitbegründer mehrerer Fernsehsendungen, u. a. von Listy o Gospodarce (Briefe über die Wirtschaft) und nahm an Sendungen wie Gorąca linia (Heißer Draht), Tylko w Jedynce (Nur im Ersten) oder Coś za coś (Etwas für etwas) teil. 2001 bekam er den Dariusz-Fikus-Preis in der Kategorie Medienmacher. Er ist Autor mehrerer Bücher, u. a. mit Leszek Balcerowicz „800 dni“ (800 Tage) oder mit Janina Paradowska „Teczki liberałów“ (Akten der Liberalen) und „Jestem pierwszy“ (Ich bin Erster).
Lorenz Caffier wurde 1954 in Dresden geboren. Er ist Innenminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Nach dem Besuch der Polytechnischen Oberschule absolvierte er eine Berufsausbildung mit Abitur zum Forstfacharbeiter. Anschließend leistete er den Grundwehrdienst ab und studierte von 1976-1980 an der Ingenieur-Hochschule Berlin-Wartenberg. Er schloss sein Studium als Diplom-Ingenieur für Land- und Forsttechnik ab. Von 1980 bis 1983 war er als Kundendienstingenieur beim Kombinat „Fortschritt Landmaschinen“ tätig. Anschließend übernahm er die technische Leitung der LPG Lichtenberg und war 1989-1990 deren Vorsitzender.
1990 gehörte er der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR an und begann eine Karriere bei der CDU, der er bereits 1979 in der DDR beigetreten war. Caffier ist seit 1990 Mitglied des Landtages Mecklenburg-Vorpommern. In der CDU war er Kreisvorsitzender in Mecklenburg/Strelitz, parlamentarischer Geschäftsführer der Landtagsfraktion, Schatzmeister des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern und Generalsekretär von Mecklenburg-Vorpommern. Von 1994-2007 war er Vorsitzender des Tourismusverbands „Mecklenburgische Seenplatte“ und seit 07.11.2007 ist er Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern.
Annette Dittert wurde 1962 in Köln geboren. Sie ist Publizistin und Fernsehkorrespondentin der ARD. Dittert studierte Politik, Philosophie und Germanistik an den Universitäten in Freiburg und Berlin. Von 1984-1991 arbeitete sie als Reporterin, Redakteurin und Moderatorin beim SFB (Sender Freies Berlin). 1992 wechselte sie zum WDR und war dort für die Medienshow Parlazzo zuständig. Von 1995-2001 hatte sie die stellvertretende Leitung des ARD-Morgenmagazins inne.
Von 2001-2004 war sie Korrespondentin der ARD in Warschau. Für den Dokumentarfilm „Abenteuer Glück“ erhielt sie den Adolf-Grimme-Preis. Von 2006-2008 war sie Korrespondentin und Studioleiterin des ARD-Studios in New York. Seit dem 1. August 2008 ist sie Fernsehkorrespondentin und Studioleiterin des NDR in London.
Hans-Dietrich Genscher wurde 1927 in Reidburg im Kreis Halle geboren. Von 1987 bis 1992 war er Außenminister der Bundesrepublik Deutschland und Vizekanzler in der Regierung von Helmut Schmidt und seit 1982 im Kabinett von Helmut Kohl. Im Spätsommer 1989 trug er wesentlich dazu bei, dass die deutschen DDR-Flüchtlinge eine Ausreiseerlaubnis zur Botschaft der Bundesrepublik in Prag erhielten.
Im November 1990 unterschrieben Hans-Dietrich Genscher und der damalige polnische Außenminister Krzysztof Skubiszewski den Grenzvertrag über die Festlegung der Oder-Neiße-Linie als Westgrenze der Republik Polen. Seine politische Karriere begann Genscher als FDP-Fraktionsgeschäftsführer im Bundestag. 1965 wurde er in den Bundestag gewählt und gehörte ihm bis 1998 an. 1968 wurde er Innenminister der Bundesrepublik Deutschland. Von 1974 bis 1985 war er Bundesvorsitzender der FDP. Heute ist Genscher Ehrenvorsitzender der FDP und seit 2000 Vorsitzender der Hans-Dietrich Genscher Consult GmbH.
Michael H. Gerdts ist Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Polen. Der Wirtschaftswissenschaftler trat 1980 in den Auswärtigen Dienst ein. Prägende frühe Stationen seiner Laufbahn waren die VN-Vertretungen in Genf und New York sowie seine Tätigkeit als persönlicher Referent und stellvertretender Leiter der Ministerbüros von Außenminister Genscher und Außenminister Kinkel während der politisch ereignisreichen Jahre 1988 bis 1993.
Zwischen 1993 und 1995 war er Pressesprecher des Auswärtigen Amts, anschließend bis 1999 Botschafter in Kenia. Zwischen 1999 und 2004 hatte er zunächst den Posten des Stellvertretenden Leiters der Abteilung für Globale Fragen und anschließend den des Leiters der Kommunikationsabteilung in der Zentrale des Auswärtigen Amts in Berlin inne. Nach einem weiteren Botschafterposten in Rom ist Michael H. Gerdts seit August 2007 Botschafter in Warschau.
Andrzej Grajewski wurde 1953 in Bielsko-Biała geboren. Als Absolvent der Politikwissenschaft sind seine Spezialgebiete die neueste Geschichte Mitteleuropas und Russlands. Er begann seine Laufbahn am Schlesischen Wissenschaftlichen Institut. 1980 trat er der Solidarność bei und blieb dieser auch zehn Jahre später aufs engste verbunden, als er Mitglied von Lech Wałęsas Bürgerkomitee wurde.
Nach der politischen Wende gehörte er zunächst der Kommission zur Auflösung des Staatsverlages RSW an, war nacheinander in mehreren politischen Bewegungen und Parteien aktiv und wurde Leiter des Ressorts Ausland bei der Wochenzeitschrift Gość Niedzielny. Darüber hinaus publizierte Grajewski auch in anderen Zeitschriften und ist Autor mehrerer Bücher über die neueste Geschichte Polens, Russlands und Deutschlands. 1999 bis 2006 gehörte er dem Kollegium des Instituts für Nationales Gedenken an, dessen Vorsitzender er 1999/2000 war. Seit 2006 ist Andrzej Grajewski Ko-Vorsitzender der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit.
Ingrid Hamm wurde 1955 in Nürnberg geboren. Nach ihrem Studium der Sozialwissenschaften und Volkswirtschaftslehre und einer Ausbildung zur Journalistin erarbeitete sie repräsentative Studien zur Mediennutzung und zum Leseverhalten. Gemeinsam mit der Hochschule St. Gallen/Schweiz baute sie das erste europäische Hochschulinstitut für Medien- und Kommunikationsmanagement auf.
In ihrer Funktion als Leiterin des Bereichs Medien der Bertelsmann Stiftung gestaltet sie u.a. Fortbildungen in den Medienberufen. Als Mitglied der Geschäftsführung der Bertelsmann Stiftung leitete Hamm über viele Jahre den Bereich Medien, führte das New Yorker Büro und verantwortete die Auslandsprojekte der Stiftung. Seit 2003 ist Dr. Ingrid Hamm Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung und dort insbesondere verantwortlich für die Themen Bildung, Wissenschaft, Bürgergesellschaft und Völkerverständigung mit Schwerpunkt Mittel- und Osteuropa.
Władysław Husejko, Marschall der Woiwodschaft Westpommern. Vor seiner Arbeit für die Verwaltungsgremien der Woiwodschaft Westpommern, war Husejko stellvertretender Direktor des Wissenschaft- und Technologieparks der Technischen Universität Koszalin (Köslin). Er studierte an der Ingenieurhochschule in Köslin. Von 1998 bis 2001 war er Kösliner Vizewoiwode und anschließend Vizewoiwode von Westpommern, 1990-1994 und 1995-1998 bekleidete er das Amt des Kösliner Vizebürgermeisters für Entwicklung. Er gehörte der Freiheitsunion an. Seit 2005 ist er mit der Bürgerplattform verbunden.
Von 2002 bis 2006 war er Ratsmitglied in Köslin. 2006 errang er bei den Kommunalwahlen ein Mandat als Ratsmitglied der Woiwodschaft Westpommern. Am 18. Dezember 2008 wurde er zum Vizemarschall der Woiwodschaft berufen. Nach dem Rücktritt von Norbert Obrycki vom Amt des Marschalls beschloss der Woiwodschaftstag am 22. April 2008, ihn zum Marschall der Woiwodschaft zu berufen. Husejko beteiligte sich an Arbeiten des Lenkungsausschusses bei der Ausarbeitung von „Strategien der Entwicklung der Woiwodschaft Westpommern bis 2015“ sowie „Regionalen Innovationsstrategien in der Woiwodschaft Westpommern“. Husejko wurde 1952 geboren und wohnt in Köslin.
Christoph Keese, Jahrgang 1964, ist seit 1. April 2008 Konzerngeschäftsführer von Public Affairs der Axel Springer AG und seitdem der Außenminister von Europas größtem Zeitungsverlag, der überdies zahlreiche Zeitschriften, Webseiten, Radio- und Fernsehsender besitzt. Zuvor war er von Mai 2004 bis März 2008 Chefredakteur der Welt am Sonntag und von 2006 bis 2008 Chefredakteur von Welt online. Zur Axel Springer AG kam Keese von der Financial Times Deutschland (FTD), deren Chefredakteur er war und zu deren Gründern er gehörte. Zur FTD war er von der Berliner Zeitung gekommen, wo er Geschäftsführender Redakteur und Leiter des Ressorts Wirtschaft war.
Keese ist Wirtschaftswissenschaftler und Absolvent der Hamburger Journalistenschule / Henri-Nannen-Schule. Nach Universität und Journalistenschule führte sein Weg zu Gruner + Jahr, wo er als Assistent des Vorstandsvorsitzenden Gerd Schulte-Hillen arbeitet. Als Journalist schreibt Keese vor allem über Wirtschaftspolitik. Er ist Autor der viel beachteten Bücher „Rettet den Kapitalismus“ (Hoffmann und Campe, 2004) und „Verantwortung jetzt“ (C. Bertelsmann, 2006). Christoph Keese lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in Berlin.
Piotr Krzystek wurde 1973 geboren. Er studierte Jura und Verwaltung an der Universität Stettin. Sein Leben ist mit Stettin verbunden und in seiner Berufslaufbahn widmete er sich ganz dem öffentlichen Dienst. So war er u. a. von 1999 bis 2002 Generaldirektor des Woiwodschaftsamts Westpommern und Leiter der Arbeitsgruppe, die die Verwaltungsreform auf dem Gebiet der Woiwodschaft Westpommern umsetzte.
Von 2002 bis 2004 bekleidete er das Amt des stellvertretenden Präsidenten der Stadt und war u. a. für die Fragen der Wohnungspolitik zuständig. Seit 2004 ist Krzystek als Rechtsberater selbständig. Er gründete den Verband Dumny Szczecin (Stolzes Stettin), der sich zur Aufgabe gemacht hat, die Identität der Stadt aufzubauen. 2006 wurde er zum jüngsten Stadtpräsidenten in der Geschichte Stettins gewählt.
Aleksander Kwaśniewski wurde 1954 in Białogard (heute Woiwodschaft Westpommern) geboren. Von 1973-1977 studierte er Wirtschaft mit Schwerpunkt Exportwirtschaft an der Universität Danzig. Er war bis 1982 in der Studentenbewegung aktiv. Von 1981 bis 1984 war er Chefredakteur der studentischen Wochenzeitung ITD und 1984-1985 Chefredakteur der Tageszeitung Sztandar Młodych (Die Fahne der Jugend). Von 1985 bis 1987 war Kwaśniewski Mitglied des Ministerrates, wobei er Minister für Jugend in der Regierung von Zbigniew Messner war. Anschließend war er Vorsitzender des Komitees für Jugend und Sport (bis Juni 1990). In der Regierung von Mieczysław F. Rakowski war er Mitglied des Regierungspräsidiums und Vorsitzender des Gesellschaftlich-Politischen Komitees des Ministerrates (Oktober 1988 bis September 1989).
Kwaśniewski nahm 1989 an den Beratungen am Runden Tisch teil. Zusammen mit Tadeusz Mazowiecki und Romuald Sosnowski war er Vorsitzender der Gruppe für gewerkschaftlichen Pluralismus. Von 1977 bis 1990 war er Mitglied der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei. Anfang 1990 gründete er die Partei Sozialdemokratie der Republik Polen mit und war ihr erster Vorsitzender (bis Dezember 1995). Er nahm auch an der Organisation des Bundes der Demokratischen Linken teil (1991). Er war Abgeordneter im Sejm der Republik Polen aus dem Kreis Warschau. Von 1991 bis 1995 war er Vorsitzender des Parlamentarischen Klubs des Bundes der Demokratischen Linken in der ersten und zweiten Legislaturperiode. Von 1995 bis 2005 war Kwaśniewski Präsident der Republik Polen.
Tadeusz Mazowiecki wurde am 18. April 1927 in Płock geboren. Er studierte Rechtswissenschaften und wurde nach dem Studium Journalist. Nach 1961 wurde er dreimal in den Sejm gewählt, wo er der unabhängigen katholischen Gruppe ZNAK (Zeichen) angehörte. Seit 1978 war er Dozent an der illegalen "fliegenden Universität". Während der Proteste in Polen im Sommer 1980 lernte er Lech Wałęsa kennen.
1981 wurde Mazowiecki nach Verhängung des Kriegsrechts inhaftiert. Später war er Chefredakteur der Wochenzeitschrift Solidarność. 1989 war er Vertreter der Solidarność an den Gesprächen des Runden Tisches. Im September 1989 wurde er der erste nicht-kommunistische Regierungschef nach 1945 in einer aus Solidarność, Bauernpartei und Kommunisten gebildeten Regierung. 2001 schied er aus der aktiven Politik aus.
Gunter Pleuger wurde 1941 in Wismar/Mecklenburg geboren und ist Präsident der Europauniversität Viadrina in Frankfurt a.O. Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen trat Gunter Pleuger 1969 in der Auswärtigen Dienst ein. Nach verschiedenen Stationen im In- und Ausland leitete er von 1988 bis 1993 die Politische Abteilung der Deutschen Botschaft in Washington.
Von 1998 bis 1999 war er Politischer Direktor und Leiter der Politischen Abteilung des Auswärtigen Amts und Berater des Außenministers in allen operativen politischen Fragen insbesondere in den Bereichen EU, Osteuropa, USA und Kanada. Anschließend stieg Gunter Pleuger zum Staatssekretär im Auswärtigen Amt auf. Von 2002 bis 2006 war er Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten Nationen.
Janusz Reiter wurde 1952 in Kościerzyna geboren. Er ist stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Medienkonzerns Presspublica, der u. a. die Tageszeitungen Rzeczpospolita und Życie Warszawy herausgibt. Von 1971 bis 1976 studierte Reiter Germanistik, Philosophie und Soziologie an der Universität Warschau. Ab 1977 war er Redakteur bei der Auslandsredaktion der Tageszeitung Życie Warszawy. Während des Kriegsrechts wurde er entlassen. Er war Mitbegründer mehrerer oppositioneller Zeitschriften, bei denen er auch in der Redaktion tätig war. Von 1984 bis 1989 war er Kommentator der katholischen Zeitschrift Przegląd Katolicki und 1989-1990 Kommentator der Tageszeitung Gazeta Wyborcza sowie des Polnischen Fernsehens. Von 1990 bis 1995 war er Botschafter der Republik Polen in der Bundesrepublik Deutschland.
1996 gründete er das Zentrum für Internationale Beziehungen (CSM) in Warschau, dessen Direktor er ist. Des Weiteren war er Mitbegründer des Rates für Außenpolitik und ist Mitglied des Wissenschaftskollegs in Berlin. Er ist ständiger Kommentator der polnischen Tageszeitung Rzeczpospolita und Ko-Vorsitzender des Polnisch-Deutschen Forums. Außerdem ist Reiter Moderator der Sendung „Rozmowy nie zawsze dyplomatyczne“, einer Talkshow über aktuelle politische und wirtschaftliche Themen. Von 2005 bis 2007 war er polnischer Botschafter in den USA.
Joachim Rogall wurde 1959 in Heidelberg geboren. Er absolvierte von 1982 bis 1988 ein Studium der Mittleren/Neueren und Osteuropäischen Geschichte, der Russistik, Polonistik und Germanistik an der Johannes-Gutenberg-Universität zu Mainz. Anderthalb Jahre seines Studiums verbrachte er an der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen.
Im Anschluss promovierte er in Mainz mit der Arbeit „Die Geistlichkeit der Evangelisch-Unierten Kirche in der Provinz Posen 1871-1914 und ihr Verhältnis zur preußischen Polenpolitik“. Bis 1996 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Mainz und des Johann-Gottfried-Herder-Instituts in Marburg/Lahn. Seit 1996 leitet Prof. Rogall bei der Robert Bosch Stiftung den Bereich Völkerverständigung Mitteleuropa, Osteuropa.
Horst Teltschik, Honorarprofessor, wurde 1940 geboren. Von 1999-2008 leitete er die renommierte Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik. Unter Helmut Kohl war er Abteilungsleiter für auswärtige und innerdeutsche Beziehungen im Bundeskanzleramt. 1989 wurde er zum Sonderbeauftragten der Bundesregierung für die deutsch-polnischen Verhandlungen ernannt. 1990 war Horst Teltschik maßgeblich an den Verhandlungen über die Zukunft des damals noch geteilten Deutschlands beteiligt.
1990 ging er in die Privatwirtschaft. Zunächst war er Geschäftsführer der Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh, dann wechselte er in den Vorstand der BMW AG. Später wurde er Präsident der BOEING Deutschland. Bis heute ist Horst Teltschik als International Consultant tätig. Er ist Gründungspräsident des Korean-German Institute of Technology, Seoul; Präsident der Deutsch-Israelischen Wirtschaftsvereinigung, Vizepräsident der Deutsch-Israelischen Handelskammer und Mitglied zahlreicher Boards und Advisory Bords deutscher, amerikanischer und Schweizer Firmen und internationaler Organisationen.
Jean-Luc Testault ist 55 Jahre alt. Seit November 2008 ist der Chefredakteur der Agence France Presse (AFP) in Paris. Er koordiniert die Produktion des Regionalbüros und der einzelnen Abteilungen in Frankreich. Gleichzeitig hat er direkten Kontakt zu den französischen Kunden von AFP, unter anderem zu großen Verlagsgruppen und Radiosendern. Frankreich ist der Hauptmarkt von AFP, die als internationale Agentur aktiv ist und ihre Dienstleistungen (Text, Bild, Video, Multimedia) in sechs Sprachen auf der ganzen Welt verkauft. Von 2005 bis 2008 leitete Testault das AFP-Büro in Warschau, er war dort zuständig für Informationen über Polen und die baltischen Republiken.
Zuvor war er in den Jahren 2002-2005 Sonderkorrespondent der AFP für die Erweiterung der Europäischen Union mit einem Büro in Prag gewesen. In dieser Zeit leitete er das AFP-Büro, das über Tschechien und die Slowakei informierte.
In Paris zeichnete er in den Jahren 1997-2002 für die Redaktion der Wirtschaftsabteilung der AFP verantwortlich. Er war außerdem Direktor des AFP-Büros in Bonn (1993-1997). Insgesamt arbeitete er elf Jahre als Korrespondent der AFP in Deutschland (1984-1987, 1989-1997). In dieser Zeit berichtete er unter anderem über den Fall der Berliner Mauer und über die Wiedervereinigung Deutschlands.
Testault hat in Paris Geschichte und Literatur studiert und danach in Paris ein Hochschule für Journalismus absolviert.
Lech Wałęsa wurde am 29. September 1943 in dem Dorf Popowo bei Bromberg (Bydgoszcz) geboren. 1967 fing er als Elektriker in der Leninwerft in Danzig an. Im Dezember 1970 beteiligte er sich an den Streiks in Danzig. Anschließend engagierte sich Wałęsa für die Gründung freier Gewerkschaften. 1976 wurde er nach einem Streik aus der Werft entlassen. Auch in anderen Firmen kündigte man ihn aus politischen Gründen. Im Sommer 1980 wurde Wałęsa an die Spitze des Streikkomitees gewählt und führte Gespräche mit der kommunistischen Regierung. Am 31. August 1980 unterzeichneten Regierungsvertreter und die Führung der späteren Solidarność das Danziger Abkommen, in dem das kommunistische Regime nicht nur die freie Gewerkschaft anerkannte, sondern ihr auch Rechte einräumte.
Nach der Registrierung der Gewerkschaft Solidarność wurde Lech Wałęsa zum Gewerkschaftsvorsitzenden gewählt. Als Polen im Dezember 1981 unter Kriegsrecht gestellt wurde, war er einer der ersten Internierten (bis November 1982 stand Wałęsa unter Hausarrest). Nach einem Jahr kehrte er zur Danziger Werft zurück, wo er formell bis 1990 arbeitete. 1983 wurde Wałęsa mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. 1988 handelte er mit dem damaligen Innenminister Kiszczak aus, dass die Regierung im Gegenzug zu der Beendigung erneuter Streiks Gespräche mit der Opposition aufnehmen muss. Dies führte zu den Gesprächen am Runden Tisch, die am 6. Februar 1989 begannen. Ein Jahr später wurde er zum Präsidenten des freien Polens gewählt. Während seiner Regierungszeit veranlasste er einen schnellen Abzug der sowjetischen Streitkräfte aus Polen und initiierte die Verhandlungen um eine Mitgliedschaft Polens in der NATO. Wałęsa ist Stifter des Lech-Wałęsa-Instituts. Er widmet seine Tätigkeit dem nationalen Erbe sowie der unabhängigen Solidarność-Tradition. Er wirbt auch im Ausland für Polen.