Der Innenminister des Landes Mecklenburg Vorpommern Lorenz Caffier hat anlässlich der feierlichen Eröffnung der 2. Deutsch-Polnischen Medientage in Stettin den Beitrag Polens zur friedlichen Revolution in Europa 1989 gewürdigt.
„Viele Menschen bei uns haben großen Anteil genommen an dem, was in Polen, in Stettin und Danzig begann: Eine gewaltfreie moralische Revolution für aufrechtes und aufrichtiges Leben, eine politische Revolution für ein Leben in Freiheit und Wahrheit, für eine eigene, freie Meinung, eine soziale Revolution für ein Leben in Würde und Solidarität“, sagte Innenminister Caffier in einer Ansprache.
Die von Polen ausgehende friedliche Revolution habe Europa verändert, auch das Leben der Menschen in Polen und Deutschland. Es gebe, so Caffier, allen Grund, dem polnischen Volk dankbar zu sein.
Die Medientage, die in diesem Jahr unter dem Motto „20 Jahre später ...“ stehen wurden am Mittwochabend in der Oper im Schloss der Pommerschen Herzöge gemeinsam von Władysław Husejko, dem Marschall der Woiwodschaft Westpommern, Prof. Joachim Rogall (Robert Bosch Stiftung) und Albrecht Lempp (Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit) eröffnet.
Nach den Grußworten der Veranstalter hielt Horst Teltschik, der ehemalige Sonderbeauftragte für die deutsch-polnischen Verhandlungen und außen- und sicherheitspolitischen Berater unter Bundeskanzler Helmut Kohl, seinen Eröffnungsvortrag „20 Jahre später?“.
„Das waren die längsten Verhandlungen, die ich je geführt habe, aber auch die spannendsten“, so Teltschik. Der damalige Sonderbeauftragte, erinnerte in seinem Vortrag, dass man im Jahr 1989 den Worten Lech Wałęsas keinen Glauben schenkte, dass die deutsche Einheit schon bald anstünde. Er unterstrich, dass Helmut Kohl nie die Oder-Neiße-Grenze in Frage gestellt habe und diese schon 1989 als „endgültig“ betrachtete.
Im Anschluss an Horst Teltschiks Vortrag erfolgte in Anwesenheit des Komponisten Friedrich Schenker die Erstaufführung der Stettiner Sinfonie.