Geschichte der Medientage

Fot. Hans Scherhaufer

2008 fanden in Potsdam erstmalig die Deutsch-Polnischen Medientage zum Thema „Die Politik-Medien-Maschine: Deutschland und Polen im Spiegel europäischer Berichterstattung" statt. Unter den Teilnehmern waren u. a. Gesine Schwan und Władysław Bartoszewski. 

Die 2. Deutsch-Polnischen Medientage in Stettin standen unter dem Motto „20 Jahre später ..." und boten die Gelegenheit zu Begegnungen mit hochrangigen Gästen und Zeitzeugen von 1989, u. a. Hans-Dietrich Genscher, Lech Wałęsa, Tadeusz Mazowiecki und Aleksander Kwaśniewski. 

2010 fanden die 3. Deutsch-Polnischen Medientage in Dresden zum Thema „Deutschland und Polen – Partner im Osten" statt. Über die Beziehungen zwischen den Ländern der Europäischen Union und den Anrainern im Osten und Russland diskutierten u. a. Stanislaw Tillich, Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering, Cornelia Pieper und Paweł Kowal, Abgeordneter des Europäischen Parlaments.

Das Motto der Deutsch-Polnischen Medientage 2011 lautete „Agenda 2031: Die nächsten 20 Jahre Nachbarschaft – Polen, Deutschland und die EU“. Journalisten und Politiker – unter anderem Jerzy Baczyński, Adam Krzemiński, Ruth Berschens und Wolfgang Kenntemich – diskutierten in Zielona Góra über die journalistischen, politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen für Polen und Deutschland in den kommenden 20 Jahren. Botschafter der 4. Medientage war Fritz Pleitgen.

Die 5. Deutsch-Polnischen Medientage fanden von 14. bis zum 16. Mai 2012 in Schwerin unter dem Motto statt: „Länderspiele: Europa im Turnier“ und waren an das sportliche Großereignis der EURO 2012 angelehnt. Journalisten und namhafte Experten haben in der Landeshauptstadt Schwerin darüber diskutiert, wie Europa politisch und wirtschaftlich in der „Champions League“ bleiben kann und welche Herausforderungen Polen und Deutschland in der Krisenzeit zu bewältigen haben. An den Debatten und Diskussionen nahmen unter anderem teil: Leszek Balcerowicz, ehemaliger Vizeministerpräsident und Finanzminister der Republik Polen; Steffen Kampeter, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Jarosław Gugała, Chef des Ressorts Informatik und Publizistik bei TV Polsat; Piotr Kraśko, Leiter der Nachrichtensendung „Wiadomości”, TVP1; Radosław Krawczyk, Mitinhaber und Geschäftsführer des Portals Salon24.pl; Peter Frey, Chefredakteur des ZDF; Thomas Urban, Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Polen; Maike Haselmann, Social Media Redakteurin bei SPIEGEL ONLINE.

Die Deutsch-Polnischen Medientage fanden zum 6. Mal vom 6. bis 8. Juni 2013 in Wrocław (Breslau) statt. „Der Wende vorausgehen – Deutschland und Polen 2013“ lautete das Thema der Konferenz, zu der wieder zahlreiche deutsche und polnische Journalisten und Experten anreisten. Auf großes Interesse bei den Teilnehmern stießen die Workshops – eine Neuheit auf den Deutsch-Polnischen Medientagen, die für die kommenden Ausgaben beibehalten werden soll. Insgesamt wurden fünf Workshops angeboten, die unter anderem von Paweł Reszka und Michał Majewski von der Stiftung für Reporter und von Ulrich Krökel von n-ost geleitet wurden.
An den Debatten nahmen unter anderem teil: der Publizist Paweł Lisicki, Jiři Čistecký (Leiter des Central European Department des tschechischen Außenministeriums), Herbert Leopold Gabryś (Vorsitzender des Komitees für Klima- und Energiepolitik in der Landeswirtschaftskammer) und Patrick Graichen (Projektleiter bei Agora Energiewende).

Die 7. Deutsch-Polnischen Medientage fanden am 8. und 9. Mai 2014 in der Hauptstadt des gastgebenden Bundeslandes Brandenburg, in Potsdam, unter dem Motto „Europa vor den Wahlen. Welche Wahl hat Europa?“ statt. In das Konferenzprogramm wurde zusätzlich zu den Workshops die Form der interaktiven Debatte Fishbowl aufgenommen. Zur aktiven Teilnahme an dieser Debatte war außer den Chefredakteuren deutscher und polnischer Medien auch das anwesende Publikum eingeladen. Darüber hinaus gehörte erstmals ein Gespräch mit für den Deutsch-Polnischen Journalistenpreis Nominierten zum Programm. Die Gala zur Verleihung des Deutsch-Polnischen Journalistenpreises fand im neuen Landtag Brandenburg statt. Erstmalig wurde der Preis in der Kategorie „Journalismus in der Grenzregion“ für einen Beitrag vergeben, der beispielgebend das Zusammenwachsen und die Veränderungen im Alltag in der Grenzregion dokumentiert und von Journalistinnen und Journalisten aus den sechs Partnerregionen verfasst wurde.

Am 21.-22. Mai 2015 fanden die 8. Deutsch-Polnischen Medientage unter dem Motto „Deutschland und Polen – Neue Anker für Europa? Die Rolle der Medien in Zeiten der politischen Krise“ in der Książnica Pomorska in Stettin statt. In einer Fishbowl-Debatte setzten sich Experten und Journalisten damit auseinander, wie Polen und Deutschland an den östlichen Grenzen der Europäischen Union künftig gemeinsam agieren können, wie die Politik der Europäischen Union gegenüber der Ukraine und Russland während der Krise um die Ukraine aussehen sollte sowie wie Berichterstattung über den Konflikt aussehen muss, damit sie nicht verschärfend wirkt und größtmögliche Objektivität gewährleistet. Parallele Workshops während der Konferenz geben den Teilnehmenden im Anschluss die Möglichkeit, unterschiedliche Themen und Fragen der beruflichen Praxis zu vertiefen. „Small Talk“ mit den Nominierten des Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreises 2015 über europäische Arbeitsmigration und die Rolle der Medien in der deutsch-polnischen Zukunftsgestaltung leiteten die letztjährigen Preisträger in der Kategorie Print zur diesjährigen Preisverleihungsgala in der Trafostacja Sztuki als feierlichem Höhepunkt der Medientage am Abend des ersten Veranstaltungstages über.

Unter dem Motto Europa am Scheideweg – Integration oder Abschottung? fanden vom 9. bis zum 10. Mai 2016 die 9. Deutsch-Polnischen Medientage im Media City Leipzig statt. Die Konferenz fand in Zusammenarbeit mit dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland statt. Es wurden folgende Debatten: 1. Polen: Verstehen wir unsere Nachbarn? – gemeinsames Podium mit dem „Medientreffpunkt Mitteldeutschland“, 2. „Europa am Scheideweg – Integration oder Abschottung?“ , 3. Korrespondentendebatte sowie folgende Workshops: Medien machen Meinung oder wie die Politik Medien beeinflusst, NATO-Politik vor dem Warschauer Gipfel am 8.-9. Juli 2016, Digitalisierung im Hörfunk – Folgen für Mitarbeiter- und Senderstrukturen?, Zugeschaltet aus Breslau, Prag und Dresden – grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den Medien, Kulturhauptstadt Europa 2016 in Breslau: Was wissen wir über die Kulturpolitik im Nachbarland?, Energiepolitik und Umwelt in Polen und Deutschland – Investitionen in Energietechnik im Grenzgebiet organisiert. Gespräche mit Nominierten zum Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Preis 2016 wurden durch Magdalena Grzebałkowska moderiert.

Die 10. Deutsch-Polnischen Medientage fanden am 31.Mai-1. Juni 2017 in der Woiwodschaft Lebuser Land statt. Das Thema der diesjährigen Deutsch-Polnischen Medientage knüpfte an den politischen Wandel in Europa und der Welt sowie an dessen Einflüsse auf die nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen an. Die eingeladenen Gäste hatten die Möglichkeit, während der Debatten und Workshops über die letzten Wahlen in Europa zu diskutieren. Im Rahmen von offenen Diskussionen konnten Politik- und Medienvertreter Fragen zur Einheit Europas und zu möglichen Entwicklungsszenarien der Europäischen Union an die Botschafter richten. Angesichts der neuen politischen Situation war insbesondere das Ergebnis der Bundestagswahlen im Herbst 2017 von Interesse und zog folgende Fragen nach sich: Wie wird sich das Ergebnis auf die deutsch-polnische Zusammenarbeit auswirken? Welchen Einfluss wird es auf die soziale, ökonomische und kulturelle Wirklichkeit ausüben? Welche spürbaren Konsequenzen werden aus diesen Wahlen für polnische und deutsche Bewohnerinnen und Bewohner der Grenzregion resultieren? Außerdem bot die Konferenz eine Reihe von Expertenworkshops an. In Zusammenarbeit mit den Neuen deutschen Medienmachern ist ein Workshop zum Thema „Populismus, Migration und das postfaktische Zeitalter. Sprachgebrauch in der neuen politischen Wirklichkeit – Chancen und Gefahren“ entstanden. Die Konferenz schloss mit einer Debatte über journalistische Glaubwürdigkeit ab. Die deutsch-polnischen Medientage 2017 finden in strategischer Zusammenarbeit mit der Universität Grünberg statt.

Die Medientage wurden in den Jahren 2008-2017 gemeinsam von der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, der Robert Bosch Stiftung und einer gastgebenden Region veranstaltet.

Während des in Berlin stattfindenden Partnertreffens des Preises hob Cornelius Ochmann, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, das Engagement der neuen Partner hervor, nämlich der ZEIT-Stiftung, welche die Medientage und den Medienpreis ab November 2017 unterstützen wird, sowie der Robert Bosch-Stiftung, welche einen neuen Preis in der Kategorie Multimedia/Online sponsern wird. „Dank unserer neuen Partner wird der Tadeusz Mazowiecki-Preis die Nachfrage von Journalistinnen und Journalisten bedienen, Arbeiten in interaktiven Formaten einreichen zu können. Bereits seit einigen Jahren bemühen wir uns um diese neue Kategorie, doch erst jetzt ist es uns gelungen, die Erwartungen zu erfüllen – und das in großem Maße dank der Unterstützung der Robert Bosch-Stiftung. In der ZEIT-Stiftung dagegen gewinnen die Medientage einen wichtigen inhaltlichen Partner, dessen Teilnahme am Projekt zu einer aktiven Debatte über neue Themen führen und die Zielgruppe um neue journalistische Kreise erweitern wird. Die Beteiligung beider Partner an diesen wichtigen Vorhaben wissen wir sehr zu schätzen.“

Die 11. Deutsch-Polnischen Medientage fanden am 7. und 8. Juni 2018 in der Hansestadt Stralsund unter dem Motto „Ist es Zeit, Europa neu zu denken?“ statt. Anknüpfend an dieses Motto sagte Prof. Dr. Joachim Rogall, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch Stiftung, bei der Eröffnung: „Europa ist kein ein für alle Mal erdachtes und fertiges Gebilde.“ Es besteht ein ständiges Bedürfnis nach einem Dialog zwischen Polen und Deutschland. Während der Workshops, die den Beziehungen zwischen beiden Ländern gewidmet waren, wurde versucht, auf die gemeinsamen Perspektiven hinzuweisen und die Tragweite unterschiedlicher Erfahrungen hervorzuheben. Eine besondere Aufgabe bei den Bemühungen um die Erhaltung und Revitalisierung der europäischen Gemeinschaft fällt den Journalisten zu, die im Angesicht der „postfaktischen Politik“ für die seriöse und objektive Darstellung von Problemen der Gegenwart einstehen müssen. Während der Debatte „Mediale Revolution“ wurde auf die Tatsache hingewiesen, dass die Journalisten durch die rasche Entwicklung der elektronischen Medien ihre Rolle, nämlich die Alleineigentümer von Informationen zu sein, verloren haben; sie müssen nun um das Vertrauen ihrer Abnehmer kämpfen und ihre eigene Unabhängigkeit schützen, die dem ständigen Druck von Marketing und Politik ausgesetzt ist.

Höhepunkt der zweitägigen Veranstaltung war die Gala zur Verleihung des Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreises unter Beteiligung der Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig und des Bürgermeisters der Stadt Stralsund Dr. Alexander Badrow.

Die 12. Deutsch-Polnischen Medientage fanden vom 13. bis 14. Juni 2019 im Niederschlesischen Filmzentrum (Dolnośląskie Centrum Filmowe) in Breslau (Woiwodschaft Niederschlesien) statt. Das Thema der diesjährigen Konferenz lautete „Zerfällt Europa?“. Politiker aus den Partnerregionen und Journalisten diskutierten über die politische Konstellation nach den Europawahlen. Die Workshops konzentrierten sich in diesem Jahr u.a. auf die Big Data Präsentation, die Sprache der Medien in Zeiten, in denen jeder das Wort ergreifen kann, Energiepolitik sowie die Verbindungen zwischen Wirtschaft und Politik. Auf einer vom Deutsch-Französischen Institut in Ludwigsburg in Zusammenarbeit mit der SdpZ organisierten Studienreise, besuchte die Konferenz eine Gruppe von Journalistinnen und Journalisten aus Polen, Deutschland, Frankreich und Italien. Diese wurde aus Mitteln der Robert Bosch Stiftung sowie der SdpZ finanziert. Des Weiteren ermöglichte die SdpZ den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit dem Programm des „Kulturzuges“ nach Breslau anzureisen.

Die 13. Deutsch-Polnischen Medientage fanden aufgrund der Coronavirus-Pandemie fanden im Online-Format statt: http://medientage.org/artikel-programm-der-13.-deutsch-polnischen-medientage,1459.html. An der Debatte „Journalist als Marke in den Sozialen Medien“ nahmen teil: Prof. Dr. Ulrike Klinger, Professorin für Journalismus und Kommunikation an der Freien Universität Berlin, Wojciech Orliński, „Gazeta Wyborcza“, Dozent an der Fakultät für Journalismus und Neue Medien am Collegium Civitas in Warschau, Daniel Zoll, Digital Content Creative. Die Debatte wurde durch Karolina Sulej moderiert. Medien in der Krisenzeit – hießen die Impulse zur Konferenz: die Reden des Diplomatischen Korrespondenten der Tagesspiegel-Chefredaktion Dr. Christoph von Marschall sowie von Rzeczpospolita-Chefredakteur Bogusław Chrabota. Die Ehrung der Preisträger im Wettbewerb um den Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreis fand ausschließlich in der Online-Form statt: http://medientage.org/artikel-vorstellung-der-preistragerinnen-2020,1496.html.