Mit der feierlichen Verleihung der 13. Deutsch-Polnischen Journalistenpreise im Dresdner Festspielhaus Hellerau fanden am Dienstagabend die 3. Deutsch-Polnischen Medientage einen glanzvollen Abschluss. Die diesjährigen Medientage standen unter dem Motto "Deutschland und Polen - Partner im Osten".


An den dritten Medientagen nahmen unter anderen Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering, Präsident des Europäischen Parlaments (2007-2009) und Staatsministerin Cornelia Pieper, Koordinatorin für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit, teil.

In seinem Eröffnungsvortrag griff Hans-Gert Pöttering am Montagabend das Leitthema "Deutschland und Polen - Partner im Osten" der Deutsch-Polnischen Medientage auf und gestand, dass Russland nicht immer ein leichter Partner sei. Auch sei der Kommunismus nicht abschließend aufgearbeitet worden. In Dresden brachte Pöttering seine Hoffnung zum Ausdruck, dass der geistig-moralische Prozess, den Mittelosteuropa durchlaufen habe, nun auch in Russland anstehe. Man dürfe nicht wegschauen, denn die Würde des Menschen sei der eigentliche Kern der europäischen Vision. Wir müssen uns auch für die Wahrung der Menschenrechte in Belarus einsetzen. Wir gehören alle einer Wertegemeinschaft an. Die Würde des Menschen ist der eigentliche Kern der europäischen Vision.


Die Staatsministerin im Auswärtigem Amt unterstrich in ihrer Rede zur Eröffnung des Medienforums am Mittwoch, dass einem Sprichwort nach, das Licht aus dem Osten komme (Ex oriente lux). Denn ohne den Mut und das Aufbegehren in Osteuropa hätte es die Umwälzungen des Jahres 1989 wohl kaum gegeben, so Cornelia Pieper. Die Koordinatorin für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit erinnerte in ihrem Vortrag an ihren polnischen Amtskollegen Władysław Bartoszewski, der einmal die Aufgabe der beiden wie folgt beschrieben hat: Die Vergangenheit sollte man  den Historikern überlassen, um die Zukunft kümmerten sich Cornelia Pieper und er. Pieper wandte sich in Dresden auch direkt an die rund 300 anwesenden Journalisten und sprach sich dafür aus, dass gesellschaftliche Ansehen des journalistischen Berufes zu erhöhen. Die Deutsch-Polnischen Medientage seien geeignet, diesen Prozess voranzubringen.

Während zwei großen Diskussionsrunden debattierten im Dresdner ICC Journalisten, Politiker und Experten, u. a. die ehemalige ZDF-Studioleiterin Moskau Britta Hilpert, der Chefredakteur der ukrainischen Zeitschrift Ukraina Moderna Andrij Portnov, das MdEP Paweł Kowal und Dmitrij Babicz von der Presseagentur RIA Novosti, über die Perspekitven einer gemeinsamen europäischen Ostpolitik und über die Aussicht einer stärken Integration der so genannten GUS-Staaten mit der EU.

Während zwei Panels von und für Journalisten wurde versucht zu klären, wie grenzüberschreitender Journalismus aussieht bzw. aussehen sollte und wie die mediale Berichterstattung die Politik beeinflusst. An den Diskussionen nahmen u. a. der Korrespondent der Zeitung Die Welt Gerhard Gnauck, die TV-Journalistin Dorota Bukowska vom Regionalsender TVP Szczecin, der stellvertretende Regierungssprecher Dr. Christoph Steegmans und der Sejmabgeordnete Jan Rzymełka teil.

Am Abend klangen die Deutsch-Polnischen Medientage mit der feierlichen Verleihung des Deutsch-Polnischen Journalistenpreises Festspielhaus Hellerau aus.