„Krakau mit Händen und Füßen“
Deutschlandradio Kultur
Mit einem Residenzstipendium in der Tasche lebte Andra Joeckle drei Monate in der Villa Decius in Krakau. Statt geläufiger Reiseführer las sie Witold Gombrowicz, um sich Krakau aus dem Geist dieses polnischen Enfant terrible der Literatur zu eigen zu machen. Den Gombrowicz'schen Wortprägungen wie „barfuß denken“, „verpopoen“ oder „gesäßig“ haucht sie neuen Sinn und Atem ein. Auf ihren Streifzügen begegnet sie Krakaus gefühlten tausend Mauern, Hefekringeln, sprechenden Pferden und dem Frauenphänomen Blachara, der heutigen „Weichselaphrodite“ (Heine), und ihrem männlichen Pendant, dem Dresiarz.