Daten sind das Erdöl des 21. Jahrhunderts

Fot. Hans Scherhaufer

„Wir beobachten gegenwärtig eine Flut an Informationen, mit denen wir nichts anzufangen wissen“, sagte Comoderator Hubert Borowski, Soziologe und Leiter der Datenabteilung des Laboratorium EE. Eine Antwort auf diese Situation könne die journalistische Idee von einem interdisziplinären Pfad in der Medienwelt sein, die sich auf Daten stützt. Big data bezeichnet die Ansammlung und Archivierung von Daten, die entsprechend verarbeitet nicht nur die Arbeit von Journalisten vereinfachen, sondern auch die Inhalte von Artikeln personalisieren und solider machen könnten. Die Moderatoren sprachen davon, dass es beim Schreiben analytischer Artikel am wichtigsten sei, sich auf die Geschichte zu beziehen, und big data es gestatten, sie besser darzustellen: „Es ist leichter von globaler Erwärmung zu sprechen, wenn man dem Leser zeigt, wie die Temperatur innerhalb der letzten Jahre in seinem Wohnort angestiegen ist, ohne ihn dabei mit Informationen zuzuschütten“, sagte Hubert Borowski. 

Es gibt derzeit so viele Daten, dass Journalisten ohne eine gut konstruierte Statistik nicht mehr zurechtkommen. Diese Situation bestätigte Stodulski mit folgenden Worten: „Man kann heute nicht alles selbständig lernen. Erforderlich ist ein Wandel der Arbeitskultur hin zu einer stärker interdisziplinären Arbeitskultur. Wir müssen zusammenarbeiten, kleine Gruppen von Spezialisten gründen.“ Wird die richtige Grafik mit einem Text verbunden, kann dies das herausstellen, was am wichtigsten ist, es kann aus den Daten die Essenz hervorheben. Borowski fügte hinzu: „Die Fähigkeit zu analysieren und Statistiken zu erstellen, ist das eine. Aber ohne guten Journalismus verliert man die Geschichte aus den Augen, die ein Diagramm erzählen soll.“

Die Datenverarbeitung ist heute zu einem Tool geworden, das es unter anderem ermöglicht, amerikanische Spionagejagdflugzeuge, die über Städten kreisen, wahrzunehmen, zu zeigen, wo sich im Staat am meisten Ausländer aufhalten, und anhand von Spaziergängen von Soldaten eine Karte zu erstellen für Militärbasen in Afghanistan. Zusammenfassend stellten die Moderatoren die These auf, dass in fünf bis sieben Jahren die Personalisierung von Informationen mithilfe von big data Standard sein wird.

Robert Grześkowiak

(aus dem Polnischen von Antje Ritter-Miller)