Speed Dating

Die Medientage starten in diesem Jahr mit einer konzentrierten Kennenlern-Phase, die in Form eines „Speed-Datings“ stattfinden wird und den Teilnehmern/innen ermöglichen soll, die ersten Kontakte mit ihren Kollegen/innen schon vorab zu knüpfen. Moderiert wird das Speed-Dating von Jürgen Hingst, dem Chef vom Dienst der Aktuell-Hörfunkredaktion im NDR-Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern.
Die persönlichen Gespräche (dates) werden nicht gedolmetscht, sie erfolgen in der Sprache, in der beide Gesprächspartner kommunizieren können (Deutsch, Englisch, Polnisch, andere). Das müssen Sie eben am Anfang herausfinden.

Anstoß: Sport, Medien und Kommerz – was bringt die EM für Europa, was für die EM-Gastgeber?

Nach zwei Beiträgen über die polnischen Vorbereitungen zur EM, beginnen die Medientage mit einer Debatte über die Verflechtung von Sport, Medien und Kommerz. Was bringt die EM Europa und den beiden Gastgeberländern? Darüber diskutieren u.a. Gerhard Delling, Sportjournalist vom NDR, der stellvertretende Chef-Redakteur der BILD, Alfred Draxler, mit Andrzej Godlewski, dem stellvertretenden Direktor von TVP 1 und Marcin Herra, Vorstandvorsitzender der Gesellschaft PL2012, die für die Koordination der Vorbereitungen Polens für die EM gegründet wurde. Moderiert wird das Panel von René Kindermann, der für die ARD als Sportjournalist tätig ist und die Zuschauer mit brisanten Nachrichten aus Deutschland und der Welt versorgt.

Plenum I

Weltklasse oder 2. Liga: Staatsverschuldung und Eurokrise – wie kommt Europa wieder in die Offensive?

Schlussfolgerungen aus deutscher und polnischer Sicht.

2011 war für die Europäische Union in wirtschaftlicher Hinsicht eines der schwersten Jahre seit ihrem Bestehen. Durch drastisch überschuldete Haushalte in einigen Ländern der EU ist der Euroin Bedrängnis geraten.

Das Plenum geht der Frage nach, ob Europa durch die Krise mehr zusammenrückt oder ob die europäische Idee dadurch in Frage gestellt wird. Sind die Maßnahmen zur Stabilisierung der Haushalte und der Euro-Rettungsschirm ausreichend, ja sind das überhaupt die richtigen Maßnahmen, um dem Problem beizukommen? Haben eine gemeinsame Fiskal- und Wirtschaftspolitik und eine gemeinsame Wirtschaftsregierung in Europa eine Chance und wenn ja, welche?

Diese Fragen diskutieren Polens renommiertester Wirtschaftsexperte Leszek Balcerowicz und Steffen Kampeter, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesfinanzminister. Balcerowicz, der mit seinen Reformen Anfang der 90er Jahre die Planwirtschaft Polens in eine Marktwirtschaft transformierte, arbeitet heute an der Wirtschaftsuniversität SGH in Warschau. Er hat die FOR-Stiftung gegründet. Das Forum für Bürgererziehung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bürger in Sachen Wirtschaftspolitik fit zu machen und ihnen ein besseres Verständnis über eine solide Haushaltsführung zu vermitteln. Der Volkswirt Steffen Kampeter ist 1963 in Minden/Westfalen geboren und seit 1990 Mitglied des Deutschen Bundestages. Seit Oktober 2009 bekleidet er das Amt des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesministerium der Finanzen. Er setzt sich an der Seite von Finanzminister Wolfgang Schäuble für einen stabilen Euro und ein starkes Europa ein.

Medienforum 1

Strategie: Grenzüberschreitender Journalismus – Aktuelle Themen aus der Grenzregion

Dieses Forum richtet seinen Fokus vor allem auf die Interaktion und den regen Meinungsaustausch der Teilnehmer/innen.

Aufhänger ist die polnische Studie „Neue polnische Migration nach Deutschland – lokale Perspektiven“, die von Agnieszka Łada aus dem Institut für Öffentliche Angelegenheiten in Warschau vorgestellt wird. Anschließend präsentiert der NDR einen kurzen Film, der eine Zusammenschau aktuell ausgestrahlter Themen aus dem deutsch-polnischen Umfeld in Fernsehen und Hörfunk zeigt. Moderiert wird dieses Medienforum von Johannes M. Fischer, dem Chefredakteur der Lausitzer Rundschau. Auf welche Themen setzen die polnischen und deutschen Journalisten? Wo gibt es Unterschiede, wo Gemeinsamkeiten? Welche Ressourcen nutzen sie für ihre Recherche? Welche Themen wurden im letzen oder laufenden Jahr auf beiden Seiten vermisst? Zwei Chefredakteure werden nach den Präsentationen kurz und prägnant Stellung beziehen.

Medienforum 2

Profimannschaft: Positionierung von Journalisten national und international in Zeiten Sozialer Netzwerke, Blogs und Twitter

Wer als Journalist heute erfolgreich sein will, setzt in Zeiten von Social Media auch auf ein effizientes Selbstmarketing durch Facebook, Twitter und Blogs. Doch wie hoch ist der Nutzen, wie hoch der Aufwand und wie müssen die neuen medialen Formen eingesetzt werden, um Journalisten beruflich voranzubringen? Wie nutzen deutsche und polnische Journalisten das Netz, wie wird mit Blogs umgegangen? Und schließlich, welche Auswirkungen haben die neuen Medien auf das Informationsverhalten der Bürgerinnen und Bürger und wo ist die Grenze zwischen professionellem Journalismus und Bürgerjournalismus zu ziehen? Darüber diskutiert u.a. Radosław Krawczyk von Polens größtem politischen Blog salon24.pl mit Maike Haselmann, der ersten Redakteurin für Soziale Netzwerke von Spiegel Online.

Plenum II

Nachlese (Nach dem Abpfiff): Deutsche und polnische Berichterstattung im Fokus – Tendenzen und Tabus

Um einen ersten Eindruck über die Tendenzen und Unterschiede in der deutschen und polnischen Berichterstattung zu bekommen, erläutert der Medienwissenschaftler Stanisław Mocek vom Collegium Civitas aus Warschau die Ergebnisse einer vergleichenden Analyse zur Berichterstattung in Deutschland und Polen. Worüber wird in Polen und Deutschland aus dem Ausland berichtet? Gibt es Themen, die konsequent ausgeblendet werden? Wie wirkt sich der wirtschaftliche Aspekt auf die Berichterstattung aus dem Ausland aus?

Außerdem stellt sich die Frage, wer entscheidet eigentlich, worüber berichtet wird? Wer legt die Agenda fest? Wie wichtig sind uns die Informationen aus dem Nachbarland? Welcher Fokus wird auf die Auswahl der Themen gelegt und gibt es von Seiten der Journalisten den Versuch, Klischees zu widerlegen oder werden sie in der Regel gar bedient? Und schließlich, wie hoch ist der Einfluss der Berichterstattung auf die deutsch-polnischen Beziehungen?

Über diese und andere Fragen diskutieren u.a. die rbb TV Redaktionsleiterin für Mittel- und Osteuropa, Petra Lidschreiber und der SZ-Korrespondent in Polen, Thomas Urban, mit polnischen Kollegen: dem Hauptabteilungsleiter der Redaktion Information und Publizistik vom Polsat-Fernsehen Jarosław Gugała und dem Chefredakteur des Hauptnachrichtenmagazins des Polnischen Fernsehens Wiadomości TVP1 Piotr Kraśko.

Am 15. Mai wird es im Schloss Info-Stände zu folgenden deutsch-polnischen Projekten geben: Gemeinsames historisches Erbe, polizeiliche Zusammenarbeit, Telemedizin und ZDF EM-Studio in Heringsdorf. Darüber hinaus wird sich der Hauptmedienpartner ̶ Norddeutscher Rundfunk (NDR) vorstellen.

Feierlicher Akzent der Medientage ist wie jedes Jahr die Gala zur Verleihung des Deutsch-Polnischen Journalistenpreises, der in diesem Jahr bereits zum 15. Mal vergeben wird. Unter 154 eingesandten Beiträgen wählen die Juroren die Preisträger in den Kategorien Print, Hörfunk, Fernsehen aus, die während der feierlichen Verleihung im Filmpalast Capitol in Schwerin bekannt gegeben werden.