Nikola Sellmair, Cezary Galek und Matthias Frickel sind die Gewinner des Deutsch-Polnischen Journalistenpreises 2013

Journalisten des Magazins Stern, des Radiosenders Radio Zachód und des Fernsehsenders Deutsche Welle sind am Freitagabend in Wroclaw (Breslau) mit dem Deutsch-Polnischen Journalistenpreis 2013 geehrt worden. Gastgeber der feierlichen Gala in der Oper war die Woiwodschaft Niederschlesien, die in diesem Jahr auch gemeinsam mit der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und der Robert Bosch Stiftung die Medientage ausrichtete. Die Preise wurden in den Kategorien Presse, Hörfunk und Fernsehen vergeben.

In diesem Jahr haben Nikola Sellmair (Stern), Cezary Galek (Radio Zachód) und Matthias Frickel (Deutsche Welle) den Wettbewerb gewonnen. Den Preisträgern wurde die Statuette des Deutsch-Polnischen Journalistenpreises und der Preis – jeweils 5.000 Euro pro Siegerbeitrag – überreicht. Der Marschall der Woiwodschaft Niederschlesien Rafał Jurkowlaniec übergab außerdem einen Sonderpreis des Marschalls für den besten Beitrag aus der Woiwodschaft Niederschlesien. Diesen Preis hat Michał Kokot für den in der Gazeta Wyborcza Wrocław erschienenen Beitrag „Jak niemiecki elektryk zaraził nas radością” (Wie ein deutscher Elektriker uns mit seiner Freude angesteckt hat) erhalten.

In der Laudatio auf stern-Autorin Nikola Sellmair betonte Jurorin Helga Hirsch, wie sensibel und „ohne jede Effekthascherei“ die Autorin in ihrem Beitrag „Mein Großvater hätte mich erschossen!“ die dramatische Geschichte über die Suche nach dem eigenen Platz auf der Erde beschreibt. Hirsch hob hervor, wie bedeutend dieser Beitrag für das Verständnis der Abhängigkeiten zwischen den Generationen ist: „Wer einen nationalsozialistischen Verbrecher als Großvater oder Vater hatte, ist tief davon geprägt.“

Die Laudatio zu Ehren des Betrags von Cezary Galek von Radio Zachód verlas die Jurorin Dorota Zyń-Horbaczewska. Cezary Galeks Beitrag „Nowa Amerika“ sei nicht nur eine Geschichte über den Grenzraum. „Es ist vielmehr eine Geschichte über Landesgrenzen hinaus. Eine Geschichte, die anhand des Alltagslebens der Bewohner zu sehen ist, in den zwischenmenschlichen Beziehungen, jenseits von offiziellen Feierlichkeiten und Denkmälern. „Nowa Amerika“ ist eine Reportage, die originell den Wandel eingefangen hat, ohne Aufgeblasenheit und lästige Belehrungen, dafür mit einer großen Portion positiver Emotionen“, sagte Dorota Zyń-Horbaczewska.

Bogna Koreng wies in ihrer Laudatio auf den Beitrag „Auf der Suche nach der verlorenen Kindheit – Wer war Bruno Schulz?“ von Matthias Frickel auf die Tatsache hin, dass dieser Film „auf künstlerischer Ebene deutsch-polnische Beziehungen widerspiegelt“. Sie hob die „wunderbare Bilderästhetik, gepaart mit überlegt eingesetzter Animation und Grafik“ hervor.

Auslober des Preises sind die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und der Freistaat Sachsen, die Woiwodschaften Westpommern, Lebuser Land und Niederschlesien sowie die Robert Bosch Stiftung und die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit. Mit dem Preis wollen die Preisstifter dazu beitragen, das Wissen und gegenseitige Verständnis für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft in Polen und Deutschland zu verbessern.

Weitere Informationen unter www.deutsch-polnischer-journalistenpreis.de