Die internationale Jury für den Deutsch-Polnischen Journalistenpreis hat die deutschen und polnischen Nominierungen für den Wettbewerb 2012 festgelegt. Auf getrennten Sitzungen in Schwerin und Warschau verständigten sich die Fachjuroren sowie Vertreter der auslobenden Bundesländer, Woiwodschaften und Stiftungen auf jeweils sechs Beiträge je Kategorie Print, Hörfunk und Fernsehen. Wer letztlich die drei Preisträger sind, wird auf einer gemeinsamen Sitzung von deutscher und polnischer Jury entschieden und auf der feierlichen Gala zur Verleihung des Deutsch-Polnischen Journalistenpreises am 15. Mai in Schwerin bekannt gegeben. In diesem Wettbewerb waren 154 Beiträge aus Deutschland und Polen eingegangen. Von den 98 deutschen Beiträgen fallen 44 in die Kategorie Print, 23 in die Kategorie Hörfunk und 31 in die Kategorie Fernsehen.
Das deutsche Fachjurymitglied Fernsehen, Bogna Koreng, zur Jurysitzung: „Als neues Jurymitglied war ich überrascht von der hohen Anzahl der journalistischen Arbeiten. Bereits Tage und Wochen vor dieser Sitzung konnte ich mich von der Vielfalt an Genres, Gestaltungsideen und Erzählweisen überzeugen, die das deutsch- polnische Verhältnis auf sachlich-korrekte bis sehr emotionale Weise widerspiegeln. Und was ich so nicht erwartet hatte: der Grad der Aktualität. Tagespolitisches überwog, Alltagsleben ohne Tabus. Deutsche und Polen in der Gegenwart bestimmen die Themen. Geschichtsaufarbeitung steht nicht mehr so stark im Mittelpunkt. Und wir lernen über die Arbeiten zunehmend das selbstbewusste Polen kennen. In den Beiträgen zeigen sich auf recht unterschiedliche Weise die Sorgen der Deutschen und die Hoffnungen der Polen hinsichtlich ihrer Nachbarschaft, ihres Neben- und mittlerweile doch stärkeren Miteinanders.“
Die Gala zur Verleihung der Journalistenpreise ist Höhepunkt der Deutsch-Polnischen Medientage vom 14. bis 16. Mai. Vier Wochen vor der Fußball-Europameisterschaft ist das diesjährige Motto „Länderspiele: Europa im Turnier“ an das sportliche Großereignis angelehnt. Gastgeber ist das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern – Journalistinnen und Journalisten sowie namhafte Expertinnen und Experten werden in der Landeshauptstadt Schwerin u.a. darüber diskutieren, wie Europa politisch und wirtschaftlich in der „Champions League“ bleiben kann und welche Herausforderungen Polen und Deutschland in der Krisenzeit zu bewältigen haben.
Nominiert wurden:
Kategorie Print
- „Człowiek, który zmienił Niemcy“ („Der Mann, der Deutschland verändert hat”), „Gazeta Wyborcza“, Duży Format
Autorin: Angelika Kuźniak - „Niemcy: klęska multi-kulti“, („Deutschland: Multikulti ist gescheitert) „Więź"
Autor: Tomasz Kycia - „Rolnicy działają w podziemiu“ („Landwirte in wirtschaftlicher Grauzone”), „Gazeta Lubuska“
Autorin: Agnieszka Stawiarska - „Sehnsucht, Endstation“ („Stacja końcowa: Tęsknota“), „taz“
Autorin: Emilia Smechowski - „Der neue Schlesier“ („Nowy Ślązak“), „FAZ“
Autor: Konrad Schuller - „Wirf die Hämmer in die Luft“ („O człowieku, który podrzuca młotki“), „Tagesspiegel“
Autorin: Gregor Dotzauer
Kategorie Radio
- „Miłość, która leczy“ („Heilende Liebe”), Polskie Radio Katowice
Autorin: Anna Sekudewicz-Rączaszek - „Połowa obrotu“ („Drehung um 180 Grad”), Polskie Radio, Studio Reportażu i Dokumentu
Autorin: Katarzyna Błaszczyk - „Tutaj, here, hier“, Radio Koszalin
Autorin: Jolanta Rudnik - „Drei Lieben in Polen. Ludwig Zimmerer – Journalist – Sammler – Träumer“ („Trzy miłości w Polsce. Ludwig Zimmerer – Dziennikarz, Kolekcjoner, Marzyciel“), DLF (Deutschlandfunk)
Autorka: Jadwiga Anna Korte - „Unser Helmut“ („Nasz Helmut“), rbb Kulturradio
Autorki: Johanna Rubinroth, Renata Borowczak - „Unterwegs bei Nachbarn – Pilgern auf der Via Regia in Polen“ („W podróży u sąsiadów – pielgrzymi na Via Regia w Polsce“), mdr Bautzen
Autorin: Monika Gerdes
Kategorie Fernsehen
- „Na Wschód od Timszel“ („Östlich von Timszel”), Telewizja Polska Szczecin
Autor: Grzegorz Fedorowski - „Dzieci emigracji“ („Migrationskinder“), Internetseite weare.pl
Autorin: Agata Lewandowski - „Teleskop Gospodarczy. Wydanie specjalne programu z Berlina“ („Wirtschaftsteleskop aus Berlin”), Telewizja Polska Poznań
Autoren: Paweł Marciniak, Dagmara Prystacka - „Atomenergie – Träume stoßen an die Grenzen“ („Energia atomowa – Kres marzeń na granicy”), rbb
Autoren: Iris Marx, Adrian Bartocha - „Löcknitz: Zuwanderungsparadies und NPD-Hochburg“ („Löcknitz: Raj dla przybyszów i ostoja NPD”), mdr-ARD-Magazin „Fakt“
Autor: Markus Frenzel - „Die wundersame Reise der unnützen Dinge“ („Niepotrzebnych rzeczy podróż niezwykła”), ARTE
Autoren: Katja Schupp, Alicja Schatton, Hartmut Seifert
Auslober des Deutsch-Polnischen Journalistenpreises sind die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und der Freistaat Sachsen, die Woiwodschaften Westpommern, Lebuser Land und Niederschlesien sowie die Robert Bosch Stiftung und die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit.
Alle Infos und die nominierten Beiträge zur Einsicht auf: www.medientage.org
Hier können Sie auch ein Interview mit dem polnischen Juror des Deutsch-Polnischen Journalistenpreises, Adam Krzemiński, lesen.