RMF FM war der erste private Radiosender Polens. Er startete am 15. Januar 1990 um 12:00 Uhr in Krakau seinen Sendebetrieb. Gründer und gleichzeitig Geschäftsführer (bis 2004) war Stanisław Tyczyński. RMF FM entstand in Zusammenarbeit mit dem französischen Radio FUN, weshalb es sich anfangs auch „Radio Małopolska FUN“ (daher später die Abkürzung RMF) nannte. Seit Oktober 1991 steht RMF für „Radio Muzyka Fakty“ (Radio Musik Fakten). Seit Mai 1994 hat RMF eine Lizenz für die Ausstrahlung seines Programms in ganz Polen. Der Sender hatte im ersten Quartal 2012 einen Marktanteil von 24,3 Prozent zu verzeichnen und ist damit mit Abstand der beliebteste Radiosender Polens.

Da sich RMF FM auch als Nachrichtensender versteht, unterhält es ein eigenes Korrespondentennetz (Brüssel, Berlin, London, Paris, Moskau und Washington). In Polen selbst ist ein Duzend Ü-Wagen unterwegs, um sofort vor Ort zu sein. Von 1994 bis 2001 sendete RMF FM auch so genannte „lokale Fenster“, also regionale Radiomagazine bzw. Nachrichtensendungen. Der Sender musste diese Regionalisierung aufgrund einer Auflage der medialen Aufsichtsbehörde des Rates für Rundfunk und Fernsehen beenden, um seine Sendelizenz verlängert zu bekommen. Erst im März 2008 entschied das Oberste Verwaltungsgericht, dass die Klausel nicht rechtens war.

RMF FM wurde seit Mitte der Neunziger durch aufwendige Werbeveranstaltungen bei den Hörern beliebt. So fand im Sommer 1995 erstmals „Inwazja Mocy“ statt, eine Konzerttournee mit den größten polnischen Stars. Seit 2006 gehört der Sender mehrheitlich der Holding Broker FM, die wiederum Ende 2006 komplett vom deutschen Bauerverlag übernommen worden ist. Diese Besitzverhältnisse veranlassen manchen polnischen Politiker, u. a. den Vorsitzenden der Partei PiS (Recht und Gerechtigkeit) Jarosław Kaczyński, im Falle von RFM FM von einem „deutschen Medium“ zu sprechen.

Zur RMF gehören auch RMF Classic (Kultur, Film, klassische Musik), RMF MAXXX (Jugendradio) und der Fernsehsender RMF MAXXX.TV.

(06.10.2012 | Copyright: Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit 2012)