Workshop 2: Von außen gesehen – Rechtsradikalimus


Die polnische und deutsche Gesellschaft vermitteln den Eindruck, als würden sie immer radikaler werden. Es wächst die Ablehnung gegenüber Zuwanderern und allen kulturell fremden Personen, die freiwillig oder unfreiwillig in Polen und Deutschland leben. Während des Workshops wollen wir der Frage nachgehen, ob die Medien auf beiden Seiten der Grenze für diesen Zustand verantwortlich sind.

Der Workshop beginnt mit einer Darstellung der Situation in der deutsch-polnischen Grenzregion, die alle gegenseitigen Vorurteile beider Nationen übereinander bündelt. Wir werden die Frage stellen, ob die Polen die Deutschen bestehlen, und die Deutschen ihre Nachbarn von oben herab betrachten und darüber hinaus mit den Neonazis sympathisieren. Wie sollten sich in einer solchen Situation die Medien verhalten? Die Tatsache, dass viele Diebe aus Polen stammen, verschweigen oder darüber berichten?

Im zweiten Teil machen sich die Teilnehmer über die Art und Weise Gedanken, wie Informationen in den Medien auf beiden Seiten der Grenze aufgearbeitet werden. Bedienen sich die deutschen Medien auf der Jagd nach Sensationen nicht allzu leicht Stereotypen und machen alle Polen für Verbrechen verantwortlich? Und gehen sie auf der anderen Seite mit dem Thema Rechtsextremismus nicht allzu nachsichtig um? Haben der Staat und auch die Medien die Aktivität der NSU verschlafen und die Gefahr und Brutalität der Neonazis unterschätzt?


Welche Rolle spielen dabei die polnischen Medien, die gern auf die Geschichte zurückgreifen und die Deutschen als Nazis darstellen, die die Polen unterjochen wollen? Wie können wir solche Fehlschlüsse vermeiden und gleichzeitig unsere Argumente darstellen?

Zum Schluss werden die Wahlen zum Europaparlament diskutiert, in dem in diesem Jahr eine Rekordzahl an Euroskeptikern und Nationalisten Einzug halten wird. Liegt die Ursache dafür auch darin, dass die Medien nicht mehr in der Lage sind, ihren Rezipienten zu vermitteln, was Europa ist und welche Idee dahinter steht? Die Menschen wollen einfache Antworten und wählen deshalb die Nationalisten. Doch sind dafür nicht auch die Medien verantwortlich, die ihnen in Krisenzeiten allzu einfache Lösungen anbieten?

Dem Workshop werden Filmmaterialien zum Thema Rechtsextremismus vorangestellt.

Leitung:

Michał Kokot, Gazeta Wyborcza
Uwe Walter, mdr