Medientage 2018: Diskussion mit Publikumsbeteiligung: Ist es Zeit, Europa neu zu denken? Europäische Republik oder Europa der Nationen?
Bei Diskussionen über mögliche Entwicklungsrichtungen der EU tauchen viele Konzeptionen auf, wobei- ähnlich
wie bereits in der Vergangenheit - ein Streit zwischen Befürwortern von mehr Integration und den Anhängern einer
auf starke Nationalstaaten aufbauenden Gemeinschaft entfacht. Nach Auffassung der Ersteren kann nur eine
immer tiefere Integration auf politischer, sozialer und wirtschaftlicher Ebene das Potential der EU als globalem
Akteur auf dem internationalen Parkett effektiv stärken und ihre wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.
Andererseits werden Stimmen laut, dass für mehr Tatkraft und ein besseres Leistungsvermögen Europas eine
Anlehnung an die Stärke der Nationalstaaten nötig sei. Die Verfechter dieser Konzepte weisen darauf hin, dass
sich die EU ausschließlich auf die Bewältigung der größten gemeinsamen Herausforderungen und Probleme
konzentrieren sollte, z.B. den Schutz der Außengrenzen oder die Bekämpfung illegaler Einwanderung. Dieser
Theorie folgend sollten die Nationalstaaten bei der Gestaltung ihrer jeweiligen Sozial- und Wirtschaftspolitik mehr
Freiheiten genießen und ihre Interessen auf diesen Gebieten den eigenen laufenden Bedürfnissen nach absichern
dürfen.
Es entstehen auch europäische Integrationskonzepte, welche den Regionen eine Schlüsselfunktion zuschreiben.
Das wirft die Frage auf, inwieweit die regionale Zusammenarbeit fortgeschritten ist und ob das in den Regionen
verfügbare Potential für eine Belebung der Integrationsprozesse in Europa ausreichend wäre.
In Form einer Fishbowl-Debatte wird das versammelte Publikum die Gelegenheit haben, gemeinsam mit geladenen
Gästen diese und weitere Fragen zu den Entwicklungsperspektiven der Regionen und der Europäischen Union
insgesamt zu diskutieren.
TeilnehmerInnen:
Prof. Dr. habil. Marek Cichocki, Programmdirektor, Natolin European Center
Dr. Constanze Stelzenmüller, Robert Bosch Senior Fellow - Foreign Policy, Center on the United States and
Europe
Moderation:
Cornelius Ochmann, geschäftsführender Vorstand der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit