Die jüngste Tageszeitung Polens Polska erscheint seit dem 15. Oktober 2007. Herausgegeben wird sie vom Verlag Polskapresse (Verlagsgruppe Passau). Entwickelt wurde das Blatt, u. a. von Tomasz Wrobelski, dem ehemaligen Chefredakteur von Newsweek Polska. Chefredakteur ist Paweł Fąfara. Die täglich verkaufte Auflage beträgt rund 290.000 Exemplare (05/2009).
Polska bündelt sieben Regionalzeitungen (Dziennik Bałtycki, Dziennik Łódzki, Dziennik Zachodni, Kurier Lubelski, Gazeta Krakowska, Głos Wielkopolski und Gazeta Wrocławska) und lanciert zusätzlich neue Regionalausgaben, die von rund 180 Mitarbeitern in Warschau produziert werden. Zusätzlich erscheint ein Warschauer Lokalteil. Mit dem Modell Polska hat sich die Verlagsgruppe Passau selbst kopiert, denn im September 2006 brachte sie in Prag über ihren tschechischen Ableger Vltava-Labe-Press ebenfalls einen überregionalen Titel „Deník“ heraus. Zwei Wochen nachdem die erste gedruckte Ausgabe von Polska erscheinen war, startete das Internetportal Polskatimes.pl.
Polska kooperiert mit der Londoner The Times. Nicht nur deren Logo steht im Titel der Zeitung, sondern es werden auch einzelne Texte übersetzt. Auch das Layout folgt dem britischen Vorbild. Das ambitionierte Ziel, mit dem neuen Format die bisherige Auflage aller regionalen Titel zu verdoppeln, wurde nicht erreicht und wird wohl nie erreicht werden, so ist fraglich, ob die geschätzten Entwicklungskosten von Polska (ca. 26 Millionen Euro) sich so schnell amortisiert haben werden, wie der Verlag behauptet. Die Zahlen und die Tatsache, dass ab März 2009 neun von 18 Titeln (Polska Białystok, Polska Gazeta Opolska, Polska Kielce, Polska Koszalin, Polska Kujawy, Polska Lubuskie, Polska Olsztyn, Polska Rzeszów, Polska Szczecin) nur noch online erscheinen, sprechen dagegen.
(14.06.2011 | Copyright: Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit 2011)