Dresden, 08. Juni - Im Dresdner Festspielhaus Hellerau sind am Dienstagabend die Deutsch-Polnischen Journalistenpreise feierlich verliehen worden. Zwei von drei Preisen gingen in diesem Jahr nach Deutschland. Die Preisträger kommen vom Deutschlandradio Kultur, von RBB/arte und von der Gazeta Wyborcza. Mit 207 Einsendungen nahmen 2010 so viele Journalisten wie noch nie am Wettbewerb teil.
In seiner Festrede ging der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen Stanislaw Tillich auf die Bedeutung und die Aufgabe des Deutsch-Polnischen Journalistenpreises ein. Neben der Informationsfunktion zeichnet der Preis seit 1997 vor allem qualitativ guten und vorbildlichen Journalismus aus, der in der Lage ist, auch die kritischen Elemente der deutsch-polnischen Freundschaft offen zu benennen: Die Vorurteile, die Ärgernisse und die schwierige gemeinsame Geschichte. Bei allen kritischen Bestandsaufnahmen sollen aber die Journalisten in Deutschland und Polen die zahlreichen Erfolge der vergangenen 20 Jahre, das Zusammenwachsen in der EU, die zwischenstaatlichen Beziehungen und die intensiven regionalen Partnerschaften zwischen den Bundesländern und den Woiwodschaften nicht übersehen oder verschweigen.
„Wenn viele Einzelbeispiele von Mutigem und Vorbildhaftem beleuchtet werden, die es zwischen Polen und Deutschen gibt, dann ist es ein guter deutsch-polnischer Journalismus“, so Stanislaw Tillich. Und dieser herausragender Journalismus wurde erneut in Dresden ausgezeichnet. Folgende Arbeiten erhielten 2010 den Deutsch-Polnischen Journalistenpreis.
Kategorie Print:
„Dziki zachód Uznam“ (Usedom oder der Wilde Westen) von Adam Zadworny (Gazeta Wyborcza, Duży Format)
Kategorie Hörfunk:
„Krakau mit Händen und Füßen“ von Andra Joeckle (Deutschlandradio Kultur)
Kategorie Fernsehen:
„Eine blonde Provinz“ von Jacek Kubiak und Klaus Salge (rbb/arte)
Mit der Vergabe der Journalistenpreise gingen in Dresden die 3. Deutsch-Polnischen Medientage zu Ende, die dieses Jahr unter dem Motto „Deutschland und Polen - Partner im Osten“ standen. Über 300 Journalisten aus Deutschland und Polen diskutierten über die Beziehungen zu Russland und zu den Anrainerstaaten der Europäischen Union, Belarus und Ukraine.